Im Frühjahr 1990 hatten der SPIEGEL und RTL "SPIEGEL TV"
zum ersten Mal über das Horrorschloss berichtet.
Berichte über die erschütternden Zustände im rumänischen Kinderheim Cighid.
In Wahrheit war es ein Sterbelager.
Die Bilder gingen damals um die ganze Welt.
Sie zeigten Kinder, ausgehungert, verwahrlost, weggeschlossen.
Kinder, die in bitterer Kälte halbnackt ihrem Tod entgegendämmerten.
Eingepfercht in Kerker und Zwinger. Unterernährt und verwahrlost.
Viele konnten nicht sprechen, weil niemand mit ihnen redete
und nicht laufen, weil sie in den Gitterbetten keine Bewegungsfreiheit hatten.
Auch wenn die schlimmen Bilder aus Cighid der Vergangenheit angehören,
ist die soziale Lage in Rumänien nicht stabil.
Diese Bilder haben mich tief berührt und erschüttert.
Bilder: RTL Spiegel TV
Trotz massiver Hilfen durch die Europäische Union sind noch viele Familien in Rumänien bitter arm,
vor allem kinderreiche Familien und Familien in abgelegenen Dörfern, in denen die Eltern keine feste Arbeit haben,
keine Arbeitsplätze in der Umgebung verfügbar sind, bzw. Eltern ohne genügende Schulbildung sind.
Leider sind das auch meist Familien, die ihre Kinder wenig fördern.
Das hat zur Konsequenz, dass ihre Kinder wenig lernen, keinen qualifizierten Schulabschluss erhalten
und danach wenig Aussicht auf eine gute Arbeitsstelle haben.
Deshalb werden auch heute noch gerade Kinder häufig in Heime abgeschoben.
Diese Einschätzung bestätigt meinen Entschluss aus dem Jahr 2000, etwas für die vernachlässigten Kinder zu tun.
Bei einem Besuch im Timisoara
hatte ich mit eigenen Augen gesehen,
wie Kinder in den städtischen Kanälen
lebten und Klebstoff schnüffelten,
um ihren Hunger zu betäuben
und ihr Elend zu vergessen.
In meinem Entschluss, diesen Kindern zu helfen,
wurde ich auch durch ein kleines krebskrankes
Mädchen namens Andrea bestärkt.
Andrea, auf dem Foto mit ihrer gesunden Schwester,
verstarb im Jahr 2001 in der Kinderkrebsklinik Timisoara.